Wie Sie Präsenz markieren im Meeting (ohne viel sagen zu müssen)

Gruppensituationen fordern viele Introvertierte extrem heraus. Präsenz zu markieren empfinden sie als sehr herausfordernd. 

Sie sind das Territorium Extrovertierter, welche die Lufthoheit besitzen und das Meeting als Bühne für den persönlichen Auftritt nutzen.

Introvertierte beobachten, reflektieren und analysieren.

Und schweigen. 

Mehr als gut für sie wäre.

Weil ihre Zurückhaltung sie passiv und teilnahmslos wirken lässt. Sie werden ignoriert oder übersehen.

Als Kommunikationstrainer für leise Menschen verrate ich Ihnen Wege, wie Sie in Gruppensituationen Präsenz markieren, ohne sich übermassen extrovertiert zu geben oder gar zum Dampfplauderer zu mutieren. 

Alles entfaltet eine Wirkung

Präsenz markieren

Was steckt dahinter: 

Was Sie sagen oder nicht sagen, was Sie tun und lassen, all das ist Teil Ihrer Art, wie Sie mit Ihrer Umwelt kommunizieren.

Sie senden stets Signale an Ihre Umgebung. Über die Sprache, über Bewegungen, über Gestik und Mimik. 

Denken Sie an den berühmten Satz des Kommunikationswissenschaftlers Paul Watzlawick:

«Man kann nicht nicht kommunizieren!»

Alles entfaltet eine Wirkung, ob Sie nun defensiv oder offensiv auftreten, ob Sie laut oder leise sprechen, mürrisch oder freundlich wirken. Jedes Statement, jede Rede, jede Form von Interaktion - alles, was Sie sagen (oder eben nicht) - ist eine Präsentation zu Ihren Gunsten - oder dagegen.

Wie Sie sich verbal und körpersprachlich ins Geschehen einklinken, ohne extrovertiertes Verhalten nachzuahmen, lesen Sie in diesem Beitrag. 

Entdecken Sie 7 Wege zu einer souveränen Kommunikation, ohne viel sagen zu müssen und meistern Sie die Herausforderung Meeting! 

Abonnieren Sie meine Kommunikations-Tipps und ich schenke Ihnen das Mini-E-Book "Wem hört man zu und warum":

1. Starten Sie mit einem Lächeln

Setzen Sie ein Lächeln auf, sobald Sie den Meetingraum betreten. Tun Sie so, als ob Sie ein ganz selbstbewusster Sitzungsteilnehmer seien.

2. Grüssen Sie

Wenn man sich oft sieht, kann das Grüssen schnell vergessen gehen oder der Routine zum Opfer fallen...

Deshalb: Begrüssen Sie die anderen Sitzungsteilnehmer laut und deutlich, wenn Sie eintreten, etwa mit einem beschwingten  «Guten Morgen!» in die Runde. 

Vielleicht erlaubt der Rahmen, die einzelnen Teilnehmer mit Namen zu begrüssen, vielleicht sogar mit Händedruck (nun ja, nicht während der Covid-19-Pandemie). Menschen beim Namen zu nennen, verleiht Kraft und ein fester Händedruck vermittelt Selbstbewusstsein.

Mit diesem ersten positiven Eindruck machen Sie auf sich aufmerksam. Und es nimmt etwas Druck von Ihnen, sich allzu aktiv am Gespräch beteiligen zu müssen.

3. Wählen Sie einen optimalen Platz

Suchen Sie sich einen strategisch günstigen Platz, einen, an dem Sie möglichst sichtbar sind.

An einem rechteckigen Tisch setzen Sie sich entweder längsseitig in die Mitte oder an den Kopf. Wenn einer dieser Plätze sich dann auch noch nahe bei einer Türe befindet, haben Sie den kürzesten Weg für eine allfällige kurze Auszeit!

Vermeiden Sie die Plätze an den Ecken, das sind aus psychologischer Sicht die «schwächeren».

4. Markieren Sie lautlos Präsenz

  • Nehmen Sie ruhig etwas Raum ein: Platzieren Sie Ihr Notebook oder Ihre Unterlagen auf dem Tisch vor Ihnen. Lassen Sie diesen Platz nicht leer, das erweckt den Eindruck, nicht aktiv bei der Sache zu sein.
  • Platzieren Sie ab und an Ihre Ellbogen auf dem Tisch, wenn Sie zuhören. Legen Sie Ihre Hände nicht das ganze Meeting durch auf Ihren Schoss. Das wirkt passiv und lässt Sie kleiner und schwächer aussehen
  • Sehen Sie den Sprechenden an, beugen Sie sich zu ihm hin, nicken Sie hin und wieder, lächeln Sie und halten Sie Blickkontakt. So zeigen Sie, dass Sie bei der Sache sind.
  • Machen Sie sich Notizen über den Sitzungsverlauf, das kann Ihnen helfen, konzentriert zu bleiben und sich nicht in den Tiefen Ihrer Gedanken zu verlieren. Zudem lässt es Sie aktiv wirken und wirkt einer Überstimulation von aussen entgegen.

5. Stellen Sie Fragen

Einer der einfachsten Wege, sich verbal einzubringen ohne viel reden zu müssen, ist, Fragen zu stellen. Introvertierten, die zuhören, beobachten und nachdenken, fällt es oft leicht, während eines Meetings eine Handvoll passender Fragen zu formulieren.

Und nennen Sie die Person, an welche Sie die Frage richten, beim Namen.

Wenn Ihnen keine spezifische Frage einfällt, fragen Sie zum Beispiel:

  • «Können Sie noch etwas deutlicher werden bezüglich ... ?»
  • «Können Sie Ihren Standpunkt mit einem Beispiel verdeutlichen?»

Wenn es sich natürlich anfühlt, bedanken Sie sich für die Antwort bei der Person wiederum mit Namen («Danke, Frau Stark»).

Wie häufig und wieviele Fragen Sie stellen, hängt auch von der Dauer des Meeting ab.

Eine Faustregel, wie Sie fortwährende Präsenz markieren:

  • In einem relativen kurzen Meeting (15 Minuten oder weniger) stellen Sie wenigstens zwei Fragen.
  • Dauert das Meeting länger als 15 Minuten, stellen Sie wenigstens drei Fragen.
  • In sehr langen Meetings stellen sie je eine Frage möglichst zu Beginn, eine in der Mitte und eine gegen Ende.

Abonnieren Sie meine Kommunikations-Tipps und ich schenke Ihnen das Mini-E-Book "Wem hört man zu und warum":

6. Bedanken Sie sich

Eine Gelegenheit, etwas zu sagen, ohne sich aus dem Fenster lehnen zu müssen, ist das Ende der Sitzung: Bedanken Sie sich ganz einfach.

Unter uns: 

Sie freuen sich ja wohl über das Ende der Sitzung, lassen Sie Ihre Umgebung an Ihren Gefühlen teilhaben, auf die professionelle Art ;-)

Wählen Sie die Ihnen angemessen erscheinende Form. Sagen Sie in die Runde gut vernehmbar: «Danke für diese angenehme Zusammenkunft». Oder sprechen Sie die Chefin oder den Sitzungsleiter kurz persönlich und höflich an: «Danke Ihnen für das informative Treffen, Frau Hübner.»

7. Äussern Sie sich schriftlich

Wenn Sie nach einer Sitzung feststellen, dass Sie etwas Wichtiges nicht gesagt haben, reichen Sie Ihren Beitrag schriftlich nach. Schicken Sie eine E-Mail, eine Notiz oder eine Memo mit Ihren Kommentaren. Bitten Sie um ein Feedback zu Ihren Ideen: «Was hältst du davon?»

8. Beglückwünschen Sie sich

Das Meeting ist zu Ende und Sie können zurück in Ihren gewohnten Arbeitsrhythmus. Ganz egal, wie es gelaufen ist: Beglückwünschen Sie sich, wenn Sie sich aktiv eingebracht haben!

Fazit

Vermeiden Sie es, in Sitzungen auf andere teilnahmslos und desinteressiert zu wirken. Auch ohne viel sprechen zu müssen, können Sie in Gruppensituationen Ihre aktive Teilnahme unter Beweis stellen. Paul Watzlawick sagte: «Man kann nicht nicht kommunizieren.»

Markieren Sie Präsenz und senden Sie bewusst und taktisch clever Signale aus: Mit Körpersprache und einem geschickt gewählten Platz am Sitzungstisch, mit gut vernehmbaren Begrüssungs- und Abschiedsworten und der einen oder anderen Frage.

Auf diese Weise stellen Sie ihre aktive Teilnahme unter Beweis, ohne übermässig Energie zu verbrauchen und ohne extrovertiertes Verhalten nachzuahmen.

Noch mehr Tipps und Tricks wie Sie es hinkriegen, in Meetings angemessen wahrgenommen zu werden, kriegen Sie von mir hier:

Wie Ihnen das Sprechen in Meetings leichter fällt (auch wenn Sie Meetings hassen)

11 Tipps, wie Sie als Introvertierter vor anderen Menschen besser sprechen

Wie Sie mit der Fünfsatztechnik wirkungsvoll argumentieren

Wollen Sie sich Gehör verschaffen? Und zwar ohne, dass Sie laut werden müssen?

Ich bin Reto Sollberger und schenke Ihnen das Mini-E-Book „Wem hört man zu und warum“.

Sie erfahren, wie Sie Ihre Argumente und Vorschläge auch gegen dominante Gesprächspartner durchsetzen.

Steigern Sie Ihre Durchsetzungsfähigkeit in Besprechungen und laden Sie sich das kostenlose Mini-E-Book jetzt runter. 

Mit dem Eintrag abonnieren Sie meine Kommunikations-Tipps. Sie können sich jederzeit formlos (z.B. über einen Link in einer E-Mail) wieder abmelden.
Abonnieren Sie meine Kommunikations-Tipps und ich schenke Ihnen das Mini-E-Book "Wem hört man zu und warum"!
Kostenloses Ebook
Jetzt herunterladen

© 2023 retosollberger.com