Wer hetzt und hastet durch den Arbeitsalltag?
Wer eilt demonstrativ schnellen Schrittes, weil schwer beschäftigt, ins Besprechungszimmer?
Wer setzt sich rasch irgendwo hin und demonstriert eifrige Beflissenheit, vertieft sich in die Unterlagen, bevor die Sitzung beginnt?
Es ist die Hilfskraft.
Der Assistent.
Der Praktikant.
Sicher nicht der Chef.
Ausgeschlossen.
Zumindest in den Augen der Angehörigen des vertikalen Kommunikationssystems.
Denn die werten Tempo als wichtigen Hinweis.
Als Indiz für Bedeutung.
In deren Kommunikationssystem gilt:
Hohe Geschwindigkeit = fehlende Bedeutung.
In der Vorstellung dieser Menschen sind es die Hilfskräfte, die sich stets beeilen müssen.
Die werden ständig getrieben.
Ein Alpha-Tier strahlt Ruhe aus und signalisiert damit: „Ich habe alles im Griff“.
Ein typischer Vertreter des vertikalen Systems hetzt nie in einen Meetingraum.
Er geht auch nicht.
Blosses Betreten würde der Wichtigkeit der Szene nicht gerecht.
Der Vertikale betrachtet einen Sitzungsraum als Bühne.
Der Auftritt wird zelebriert.
Völliger Verzicht auf Hektik.
Bedächtige Bewegungen.
Grosse, klar gesetzte Gesten.
Zeitlupentempo und Augenkontakt.
Den Blick schweifen lassen.
Ein kurzer Stopp hier, ein Zunicken da.
Totale Präsenz im Augenblick.
Verweilen im Moment.
Die zwei Typen stehen für den Zusammenprall zweier kommunikativer Welten.
Hier die Vertreter des horizontalen Systems: Konzentriert auf die Sache, auf den Austausch von Argumenten.
Dort die Angehörigen des vertikalen Systems: Rang- und Machtbotschaften first, Inhalte second.
Die amerikanische Soziolinguistin Deborah Tannen hat diese zwei grossen Sprachsysteme in den neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts identifiziert.
Was bedeutet es, wenn Sie ein „horizontaler“ Typ sind und mit Vertretern des vertikalen Systems zu tun haben?
Ihre guten Argumente reichen nicht aus.
Man wird Sie nicht ernst nehmen, wenn Sie deren Sprache nicht sprechen.
Machen Sie sich das Bewusstsein der Vertikalen für Tempo und machtvolles Auftreten zu eigen, wenn Sie sich in deren Reihen behaupten wollen.
Lernen Sie die Sprache als Zweitsprache, um je nach Situation switchen zu können.
Worauf es ankommt und wie Sie das konkret hinkriegen, lernen Sie im Dominanz-Training.
Kommen Sie auf mich zu, wenn Sie mehr wissen wollen.
Lassen Sie uns unverbindlich sprechen.